Samstag, 18. März 2017

Überqualifiziert und langzeitarbeitslos ...

... ha ha ha ... damit haben Jürgen und ich viel Erfahrung


 Hier bei uns im Haus und in der Nachbarschaft leben viele Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen wenig Rente, Hartz IV, Sozialhilfe ganz oder dazu kriegen oder aber auch so wenig verdienen, dass sie so eben und eben auch ohne das überleben.

Nicht jeder davon ist geistig behindert oder einfach nur dumm und ungebildet und kann deshalb nur einen einfachen schlecht bezahlten Job ausüben.

 Und nicht jeder von den Leuten, die ausgesprochen gebildet sind, Abitur, eine gute Ausbildung, ein abgeschlossenes Studium oder gar einen Doktortitel und echte Prominente im zurückliegenden Lebenslauf, die heute im Geld schwimmen, haben, sind heute vollkommen abgestürzt, saufen, nehmen Drogen oder sind sogar vorbestraft, auch wenn manche aus Frust inzwischen dann doch soweit sind .. und auch die waren das nicht immer, sondern haben den Absturz in das, was man die Gosse nennt, nur nicht verkraftet.

 Wenn man dann natürlich auch noch aufgrund der Tatsache, dass keine Teilhabe am Leben in der Gesellschaft mehr möglich ist, auch noch eine Weile das tut, was man "den Bach runter gehen nennt", das macht die ganze Chose dann noch schwieriger.

Ich selbst habe übrigens nie gesoffen, Drogen genommen oder bin sonst irgendwie abgestützt .. ich bin nur wütend auf einen Staat, der uns verarscht .. eben weil ich genug Hirn habe, um das auch beurteilen und durchschauen zu können, was mit Millionen von Menschen in diesem Land gemacht wird.

 Sowohl Jürgen als auch ich waren gute Schüler, sehr gute sogar . .mein Mann hat das Große Latinum, ich sowohl eine Fachabiturnote als auch eine der Allgemeinen Hochschulreife mit einer 1 vor dem Komma.

Wir haben beide studiert, der Jürgen sogar sehr lange .. haben allerdings beide keinen Studienabschluss, was das Thema überqualiziert noch schwieriger macht als in dem Artikel beim Spiegel beschrieben, den ich Euch gleich unter anderem zum Thema verlinken möchte.

 Wir haben beide jahrelang Jobs ausgeübt, in denen wir richtig viel Geld verdient und auch entsprechend viele Steuern und Sozialabgaben bezahlt haben und deshalb auch nulll schlechtes Gewissen, wenn dieser Staat uns jetzt mal was davon zurückzahlen muss in Form der Hartz-IV-Zuschüsse .. na und?

Wir haben die Kohle, die wir gerade kriegen, in Jahren eingezahlt und noch dazu Kinder in die Welt gesetzt und groß gezogen, die das jetzt auch gerade tun .. und zwar gemeinsam 6 Stück davon .. die auch Enkel erziehen, die damit weitermachen können ...

... dieweil schon aus genetischen Gründen mit der entsprechenden Intelligenz ausgestattet, die wir Ihnen als Großeltern über unsere genauso intelligenten Kinder mit in die Wiege gelegt haben.

Ob unsere Kinder oder Enkel später mal bis zur Rente durchhalten .. gerade wenn sie anfänglich erfolgreich und hochqualifiziert sein sollten .. ja das kann man ihnen nur wünschen .. nach unseren Erfahrungen aber eher hoffen, sie schaffen es dann später im Alter auch damit zu leben, trotzdem irgendwann den Rand der Gesellschaft kennenzulernen.
Jürgen und ich haben beide jahrelang weit über Tarif verdient, entsprechende Zeugnisse vorzuweisen ... und trotzdem null Chance auf dem Arbeitsmarkt.

Macht man dann Dinge wie ich, als Hilfsarbeiterin in einer Gärtnerei zu jobben oder Jürgen, als Leiharbeiter Hilfsarbeiten am Fließband zu machen ... das ist dann der Supergau so einer abgebrochenen Karriereleiter.

Egal wie viel Du drauf hast, Du kriegst in diesem Land nie mehr gut bezahlte Arbeit.

Viele unserer Texter-Kollegen, die wir aus dem Texter-Forum kennen, haben studiert und richtig gute Zensuren gehabt, sind hochgebildet .. denn ohne dem kann man unseren Job gar nicht ausüben .. das geht nur mit einer entsprechenden sehr guten Allgemeinbildung und Kreativität.

Bezahlen tut einen niemand dafür wirklich .. aber immerhin macht diese Arbeit Spaß.

Unser Portal kann übrigens absolut nichts dafür. Das ist eine Entwicklung auf dem digitalen Arbeitsmarkt, die nur eine der ersten ist von einer Reihe anderer Möglichkeiten, Jobs auszulagern, die erst mit dem Thema Industrie 4.0 auf die nächsten Generation zukommen werden.

Und das wird gezielt gefördert durch einen Staat, deren Regierungsspitze nur die Reichen fördert und dem das Volk auf der Straße mit oder ohne Intelligenz genau genommen doch ganz egal ist .. im Gegenteil .. umso früher wir im Alter sterben, umso besser .. das spart ja Rente.

Und in jungen Jahren kann man die Menschen doch ausnutzen, auch so gut bezahlen, dass sie neue Arbeitssklaven .. auch hochqualifizierte .. als Nachschub in die Welt setzen.

Und falls das nicht reicht, lockt man die eben aus dem Ausland hierher .. woher die billigen Arbeitskräfte kommen, ist doch egal.

So ... das war meine Erfahrung zum Thema überqualifiziert und im Alter langzeitarbeitslos .. und die von Jürgen sieht nicht anders aus .. und auch nicht die etlicher Leute hier aus der Gegend, die nicht minder gebildet und gut ausgebildet sind als wir und trotzdem heute im Alter bettelarm.

Nun ein paar Links aus dem Netz zum Vertiefen dieser Form von Arbeitslosigkeit hierzulande.

http://www.spiegel.de/karriere/ueberqualifizierte-bewerber-bloss-nicht-zu-authentisch-sein-a-1039093.html

Ich bin wer, ich kann was, wieso krieg ich keinen Job?

Der Bewerber ist der absolute Top-Kandidat. Er hat alles richtig gemacht. Und doch stellt ihn niemand ein - 161 Bewerbungen blieben erfolglos. Karriereexpertin Svenja Hofert rät zur Verstellung: Spielen Sie Schmidtchen und nicht Schmidt.
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Also lachen kann ich über solche schlechten Scherze eigentlich nicht.
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In nächsten Link steckt die heutige Forderung, für möglichst kein Geld Überstunden ohne Ende zu schieben .. wieso eigentlich sollten Menschen .. die modernen Arbeitssklaven hierzulande .. noch das Bedürfnis haben, auch Freizeit, Zeit für die Familie oder gar Freunde oder Hobbys und den Lebenspartner zu haben ... das heißt sich nicht bis zum Burnout auszupowern .. sondern für anständig gemacht Arbeit feste Arbeitszeiten und ein anständige Gehalt zu verlangen ???
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http://www.spiegel.de/karriere/bewerbungen-work-life-balance-und-sabbaticals-a-1036743.html

Wann geraten Bewerber unter Faulpelz-Verdacht?

Unternehmen verlangen von Neulingen meist vollen Einsatz. Sollte man Themen wie Teilzeit oder Sabbaticals bei Bewerbungen besser meiden? In der neuen Serie "Jetzt mal ehrlich" spricht ein Personalchef Klartext.
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Und so wird man dann oft behandelt, sollte man sich tatsächlich mal wo vorstellen dürfen .. was mit zunehmendem Alter natürlich immer seltener und im Alter von Jürgen und mir so gut wie nie mehr der Fall ist .. obwohl die Jobcenter natürlich verlangen, dass man sich das immer wie antut so zu tun, als hätte man noch die Hoffnung, mal anständig bezahlte Arbeit zu finden .. die natürlich kein Mensch knapp unter oder sogar über 60 mehr haben kann hierzulande.
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http://www.spiegel.de/karriere/vorstellungsgespraech-was-bewerber-an-unternehmen-kritisieren-a-1018135.html

Daraus mal unten:

Diese Ergebnisse hat Softgarden im Januar bei einer Umfrage auf ihrem eigenen Bewerbungsportal ermittelt. Repräsentativ sind sie nicht, trotz einer Zahl von fast 1200 Teilnehmern, Durchschnittsalter 32 Jahre. Doch angesichts dieser Größenordnung sollten Unternehmen das Thema ernst nehmen. Die Ergebnisse passen leider auch zu den Erfahrungen vieler Arbeitnehmer: Sei es, dass sie im Vorstellungsgespräch mit falschem Namen angeredet wurden, oder dass der Geschäftsführer während des Gesprächs ein Eis am Stiel gegessen hat.
Für das Image des Unternehmens sind solche Bewerbererfahrungen verheerend, denn sie sprechen sich herum. Wer so was erlebt, rät Freunden und Bekannten von einer Bewerbung dort ab, manche boykottieren sogar die Produkte der Firma.
Die Teilnehmer der Softgarden-Umfrage haben auch ihre Wünsche für bessere Vorstellungsgespräche aufgeschrieben. Die prägnantesten:
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http://www.spiegel.de/karriere/bewerbung-die-besten-absageschreiben-2014-a-1001209.html

Ach ja ... natürlich soll man immer so tun, als sei nun ausgerechnet diese oder jene Firma was ganz Besonderes .. obwohl man doch heutzutage dazu gezwungen wird, sich überall, wo es nur geht, zu bewerben ... diese Heuchelei ist auch eine Folge von Hartz IV und wird sicher nicht jedem gelingen.
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Prämierte Absageschreiben Brennen Sie eigentlich für unser Unternehmen?

Eine Absage enttäuscht Bewerber immer, eine schlecht geschriebene kann ein Schlag ins Gesicht sein. Nun sind die besten Abfuhren prämiert worden.

Daraus:

"Wer einen Korb verteilt, kann das auch mit Charme tun", sagt Bewerbungscoach und Buchautor Jürgen Hesse. Er schätzt, dass Bewerber in 50 Prozent der Fälle nie eine Rückmeldung erhalten. Und wenn doch, dann grenzen viele an Unverschämtheit, sagt Hesse, der jährlich Hunderte Klienten berät.  
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http://www.spiegel.de/karriere/spiegel-job-fuenf-schraege-bewerbungen-a-965917.html

Als uns mal in einem Bewerbungstraining .. glaube das war im Jahr 1999 oder 2000 auf der Grone-Schule .. empfohlen wurde, uns auf ungewöhnliche Art und Weise zu bewerben, habe ich das ausprobiert.

Eine der Firmen schickte meine Bewerbung an den Chef dieser Einrichtung und ich bekam, obwohl ich genau dieses Schema befolgt hatte ... übrigens ein guter Tipp, um ein Vorstellungsgespräch zu kriegen, was aber nicht heißt, den Job auch zu bekommen, denn diese Leute wollen diese Verrückte dann nur mal kennenlernen .. aus reiner Neugierde, so meine Erfahrung ... von dort dann einen Anschiss.

Das zum Thema Bewerbungstraining übers damals noch Arbeitsamt .. die von heute der Jobcenter sind aber auch nicht besser.

Na ja ... mal was daraus und dann höre ich mal auf mit dem Thema Arbeitssuche. Die meisten Menschen kennen das ja zur Genüge heute.
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Fünf schräge Bewerbungen

DIN A4, ordentlich geheftet, ausreichend frankiert - kann ja jeder. Diese fünf Menschen bewarben sich anders: größer, bunter, multimedialer. Im neuen Magazin SPIEGEL JOB erzählen sie, was es ihnen gebracht hat.

 Fünf Menschen, fünf Wege, ein Ziel: einen Job zu finden.
Christopher Oberst, 22, passte seine Bewerbung als Malerlehrling dem Design des Arbeitgebers an: blaue und violette Linien, dazu das Logo der Firma "malerdeck".
Victor Petit, 27, aus Paris versuchte es mit einem "sprechenden Lebenslauf": Er versandte eine Bewerbung mit QR-Code.
Christine Dingler verbreitete ein Bewerbungsvideo über soziale Netzwerke. Ihr Blog heißt "Punktefrau".
Ralph Knapp, 55, aus Wuppertal wählte ein traditionelles Medium: Er warb auf zwei Plakatwänden für sich.
Björn Braune, 39, erstellte das selbstironische Video "The Björn", und richtete die Website www.bjoernstarter.de ein.
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Ach ja .. es steht leider nicht dabei, ob die fünf damit Erfolg gehabt haben oder nicht .. smile.
LG
Renate

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