Freitag, 14. April 2017

"Unwertes Leben" im Nationalsozialismus

Was die Nazis mit Behinderten und psychisch Kranken noch gemacht haben


Nur mal so .. weil ich finde, das gehört vor den Wahlen einfach mal zwecks Info auf den Tisch!


Ich hoffe, ich darf das mal übernehmen:

LG Renate

...
Das Töten „unwerten Lebens“ wurde im Nationalsozialismus in seiner eigenen perfiden Organisationsperfektion pseudowissenschaftlich unterfüttert und dann umfassend organisiert. Die „Eugenik“ ist allerdings keine Erfindung der Nazis, sie gab es bereits in der Antike und wohl auch schon davor. Allerdings wurde sie wohl nie in so umfassendem Maße umgesetzt wie unter den Nazis.
Die NS-Ideologie sah in Menschen mit Behinderungen oder mit psychischen Erkrankungen „unwertes Leben“, das die Volksgemeinschaft schädige. Es wurden sogar Gutachten erstellt, die berechneten was so ein „unwertes Leben“ die Gemeinschaft kostet. So war dann auch bald eine Gruppe von Funktionären und Ärzten mit der Ausarbeitung eines Vernichtungsplanes beschäftigt.
Sofort nach der Machtübernahme 1933 erhob der NS-Staat den Rassegedanken zum Leitmotiv seiner Gesundheits- und Bevölkerungspolitik. Schon in  Hitlers „Mein Kampf“ konnte man seine Rassenvorstellungen nachlesen. Bis 1945 wurden etwa 400.000 Menschen zwangssterilisiert. Dies betraf in großem Maße Menschen, die von den Nazis als rassisch minderwertig eingestuft wurden, so besonders Sinti und Roma.
Allein in Deutschland und Österreich wurden über 210.000 Behinderte und psychisch Kranke ermordet. Zahllose Psychiatriepatienten starben infolge medizinischer Versuche.
Die Erfahrungen mit der Vergasung wurden später in den Massenvernichtungslagern eingesetzt (Sobibor, Treblinka etc.), ebenso viele der Mitarbeiter, die nachdem die Tötung der Behinderten offiziell 1941 eingestellt wurde, verfügbar waren.
Leider gibt es noch kaum aufbereitetes Material zum Schicksal Karlsruher Bürger und Bürgerinnen, die Opfer der Euthanasie wurden. Psychisch Kranke wurden in die nächstgelegenen Spezialanstalten wie z. B. Wiesloch oder Klingenmünster verbracht. Auch für Behinderte gab es in Karlsruhe keine speziellen Einrichtungen. Sicher ist, dass die Vernichtungsaktion in Grafeneck auch Karlsruher betraf. Inwieweit die Karlsruher Ärzte und Krankenhäuser behilflich waren ist bisher nicht belegt.
Zwangssterilisationen fanden in Karlsruhe mindestens in der damaligen Landesfrauenklinik, im städtischen Klinikum und in der Diakonissenanstalt statt
Im Generallandesarchiv sind sicherlich noch Unterlagen zu sichten und aufzubereiten. Es wäre gut, wenn sich jemand dieses Forschungsthemas annehmen würde.
Quellen:

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