Samstag, 19. August 2017

Gedanken, wie die Digitalisierung 4.0 nur Vorteile hätte ...

... aber auch, warum das auch ganz anders aussehen könnte

 Wenn ich zu dem Thema, über das ich heute hier sprechen möchte .. bevor ich mir als letztes der Wahlprogramme zur Bundestagswahl noch das von den Linken auch komplett durchlesen werde .. mal berichten werde, was die Vorteile, aber zur Zeit auch noch die Nachteile von digitalen Arbeitsplätzen im Bereich der Industrie-Revolution 4.0 sind, dann seht Ihr ganz nebenbei anhand meiner Fotos schonmal die Vorteile von solchen Jobs.

 Jürgen und ich mögen unseren Job, und das sicher mehr als jeden anderen, den wir vorher mal ausgeübt haben .. nämlich deshalb, weil er einem so viel Flexibilität im Privatleben ermöglicht und zusätzlich einer ist, der anspruchsvoll ist, der nicht hirntötend langweilig, sondern Tag für Tag eine echte Herausforderung an die eigene Leistungsfähigkeit ist, der bildet und fordert.

 Ein nächster Vorteil ist der, dass man keinen teuren und langen Arbeitsweg hat, sondern diese Tätigkeit von zu Hause aus ausüben kann.

Andererseits ist man zwingend auf ein funktionsfähiges Internet und auch entsprechend gut funktionierende Geräte zu Hause angewiesen, kann also schon in Schwierigkeiten kommen, wenn man der Strom ausfällt oder ein Server abstürzt, das ganze Netz weg ist und dergleichen.

 Lange krank werden oder wochenlang Urlaub machen ist nicht drin ... aber wiederum sich frei zu entscheiden, wann man tagtäglich arbeitet, denn das geht zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Man muss wiederum überhaupt erstmal die Möglichkeit bekommen, in so einem Portal wie dem, für das Jürgen und ich arbeiten, überhaupt mitmachen zu dürfen, sich also qualifizieren.
 Und man ist auf die Bewertungen vollkommen fremder Kollegen angewiesen, die sehr willkürlich sein können .. und man kennt diese Menschen nicht, denn sie sind genauso namenlos wie man selbst.

Man kann jederzeit in so einem Portal wieder gelöscht werden ... auch vollkommen grundlos. Dazu muss man sich weder was zuschulden kommen lassen noch unzuverlässig arbeiten.

 Die Portale, die derartige Jobs anbieten, sind wiederum von ihren Kunden abhängig und arbeiten unter einem enormen Konkurrenzdruck .. denn es gibt von jeder Idee, mit digitalen Angeboten Geld zu verdienen, eine Menge Konkurrenz.

Die Großkunden derartiger Internet-Portale können diese extrem im Preis drücken ... entscheiden also im Endeffekt über Leben und Tod derartiger virtueller "Arbeitgeber".

 Es gibt viele Jobs, die Ähnlichkeit mit dem haben, den Jürgen und ich ausüben. Wir sind Texter. Das ist etwas, was es schon recht lange im Netz gibt und noch vergleichsweise gut bezahlt wird.

Heute geht sowas auch bei Tätigkeiten wie Buchführung und vielem mehr.

Auch mit dem Verkauf von bestimmten Produkten .. also virtuellen Shops .. lässt sich Geld verdienen.
 Man kann Fotos verkaufen, Dinge programmieren, ganze Entwürfe im Auftrag machen.

Und wie man dafür bezahlt wird, ist so vielfältig wie das Internet selbst.

Und genauso wie unsere Texterei ja nicht nur aus Deutschland möglich, sondern etwas, das weltweit funktioniert.

 Wer glaubt, das sowas über Gewerkschaften zu organisieren wäre, der irrt sich gewaltig. Ich halte das für unmöglich.

Nun zahlt z. B. unser Portal ja durchaus Beiträge an die Künstlersozialkasse. Einen Nutzen haben aber nur die Autorinnen und Autoren von uns, die so viel verdienen, dass sie auch selbst noch Beiträge bezahlen und so tatsächlich dann sozialversichert sind.

 Beim Lesen so mancher Parteiprogramme fiel mir auch auf, dass Parteien dabei sind, die eine Art Bürgerversicherung genauso wie eine feste Grundsicherung, die sanktionsfrei und kürzungsfrei jedem Menschen ausgezahlt wird, als Zukunftsmodelle im Auge haben.

Wenn es sowas gäbe, würden z. B. die Beiträge an die Künstlersozialkasse von uns Textern, die mit jeden Text, den wir abgeben, ja unter anderem in den 30 % enthalten sind, die wir weniger bekommen als der Kunde bezahlt, sehr sinnvolle Verwendung finden können.

 Ich las auch bei einigen der Parteien, wie gut sich digitale Jobs gerade für Frauen eignen könnten, die Kinder betreuen möchten oder ihre Alten pflegen.

Wenn es sowas schon gegeben hätte, als ich meine Mama gepflegt habe bzw. ich es auch gewusst hätte, denn es gab sowas da schon .. oder gar in der Zeit, als ich Kinder hatte, die ich damals voll meiner Mutter überlassen habe, wenn ich zur Arbeit gehen musste .. das wäre toll gewesen.

 Dass digitale Jobs umweltfreundlich sind, weil man keine Abgase in die Luft pustet, um zur Arbeit zu fahren, ist keine Frage.

Aber die Kehrseite der Metaille ist natürlich, dass Firmen solche Aufträge vergeben, um auch Kosten einzusparen.

Die Menschen, die diese Aufträge bearbeiten wiederum müssen aber ja von was leben können. Da führt keinWeg dran vorbei, auch wenn diese Arbeit viel Spaß macht, was sicher in vielen Bereichen genauso sein wird wie beim Texten.

Deshalb ist mein Vorschlag an alle Parteien ... in meinen Augen ist ein sanktionsfreies Grundeinkommen extrem wichtig .. auch eine Art Bürgerversicherung .. eine Mindesrente für jeden ...damit das auch alles später so vielfältig wie es bald sein wird, überhaupt funktionieren kann.

Das Sozialsystem, wie es heute ist, wird sich totlaufen.

Das müsste auch gar nicht schlimm sein .. wenn denn die hohen Herrschaften von der ganz hohen Politik sich die Mühe machen würden, logisch darüber nachzudenken, dass wir vor einer wirklichen Revolution in der Arbeitswelt stehen ... die auch für alle Menschen viele Vorteile bringen kann .. aber nicht zwangsweise muss, wenn da nicht bis zu Ende gedacht wird.

In diesem Sinne.

Nachti
Renate

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