Donnerstag, 14. Dezember 2017

Arbeiten mit Kindern - Elternzeitgesetz und Realität

- Es liest sich ja oft recht schön und ist auch gut gemeint ... -


Wer sich bei Wikipedia die aktuelle Gesetzgebung zum Thema Elternzeit durchliest, kriegt sicherlich einen Knoten im Gehirn, so kompliziert ist das alles.

Es ist sicher vieles gut überlegt worden und auch gut gemeint und sogar an die Möglichkeit von Teilzeitarbeit, auch zum Teil über das Alter von 3 Jahren hinaus und so weiter, wurde gedacht.

Selbst bei Wikipedia steht aber, es kommt unendlich oft zu Rechtsstreitigkeiten rund um die Elternzeit und meistens enden solche Fälle dann vorm Arbeitsgericht und mit einer Abfindung, aber ohne Weiterbestehen des ursprünglichen Arbeitsplatzes.

Es liegt also in der Praxis da vieles im Argen.

Das war früher nicht anders. Ich habe vier Kinder und weiß, wovon ich rede, und kenne auch genug andere Frauen mit Kindern.

Wie komme ich auf das Thema:

Es gibt ja wieder ein Textbroker-Forum, wo wir Freiberufler der schreibenden Zunft uns gegenseitig austauschen können.

Da fragte eine junge Frau, die ausgebildete Journalistin ist, wie denn eigentlich ihre Kolleginnen und Kollegen dazu gekommen sind, dort als freiberufliche Texter zu arbeiten.

Sie selbst hatte das Problem, dass sie ein Kind hat und gern Teilzeit arbeiten wollte. Der Arbeitgeber lehnte das aber ab. Vollzeit war für sie zu viel und gar nicht umzusetzen.

Sie sagt heute, so wie jetzt ist es für ihre Familie besser. Sie hat etwas zu tun, sie kann Geld verdienen, ihren Kopf benutzen und trotzdem für ihr Kind und sogar den Garten und ihre Eltern da sein.

Der Ärger wegen ihres Arbeitgebers sei krass gewesen, aber jetzt wäre sie froh, als Texterin zu arbeiten, weil sie so jedenfalls auch die Möglichkeit hat, ihr Privatleben mit Mann, Kind, Haus, Garten und sogar den Eltern zu gestalten.

Was mir das aber wieder einmal zeigt ist ... wirklich besser ist doch in echt in diesem Staat für Mütter, Kinder und Familien nichts geworden .. trotz aller Mühe.

Wenn ich denn zur Zeit immer höre, so wichtig wäre ja auch, das Recht auf später Vollzeit wieder einzuführen .. also den alten Vollzeitarbeitsplatz .. ja hört sich ja gut an.

Aber alleine die Öffnungszeiten unserer Kindergärten dürften da nicht mit der Realität übereinstimmen. Das haben sie früher nicht getan und das tun sie auch heute nicht .. unabhängig davon, ob sich mal einer überlegt hat, dass auch junge Frauen keine unbegrenzten Kräfte haben und vielleicht mal sowas wie Ruhe brauchen nebst Job, Haushalt, Kind und pi pa po.
 

LG
Renate

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